Berlin, 2025
Foto © HG Esch

Im Berliner Osthafen entstand mit Dockyard ein moderner siebengeschossiger Bürogebäudekomplex mit Tiefgarage in nachhaltiger, klima- und ressourcenschonender Holz-Hybrid-Bauweise.

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Das Bauvorhaben Dockyard umfasst einen quadratischen und einen rechteckigen Baukörper, zwischen denen ein gläserner Verbindungsbau mit sichtbarer Holz-Fachwerkkonstruktion aus nachhaltiger Baubuche vermittelt.

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Die unteren beiden Geschosse des Verbindungsbaus fungieren als ein offener, stützenfreier Durchgang. Die Decke des Durchgangs ist mit verspiegelten Edelstahlblechen in Onyx Black versehen, die fließende Reflektionen entstehen lassen – eine Hommage an den Standort des Ensembles direkt am Wasser.

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Die Hauptfassaden wurden vom ersten bis zum sechsten Obergeschoss als Glaselementfassaden geplant, die in einem zweigeschossigen Raster aus Gesimsen und Lisenen aufgebaut sind. Die Südfassaden zur Spree sind durch vorspringende, im zweigeschossigen Wechsel versetzt angeordnete Erker gegliedert, die oberseitig Balkone tragen. An den West-, Nord- und Ostfassaden besitzen die Glaselementfassaden teilweise rückspringende Loggien, ebenso im zweigeschossigen Wechsel versetzt.

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Die Dachflächen wurden extensiv begrünt. Auf beiden Gebäudeteilen bieten Dachterrassen mit Sitzgelegenheiten ein Spreepanorama in Richtung des Kreuzberger Wrangelkiezes.

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In der nachhaltigen Holz-Hybrid-Tragwerkskonstruktion, in der in einem durchdachten Verhältnis sowohl Holz als auch Beton zum Einsatz kommen, werden die energetischen Vorteile beider Materialien optimal genutzt. Die Decken der beiden Gebäudevolumen, wurden ab dem ersten Obergeschoss in Holz-Beton-Verbundkonstruktion errichtet, ebenso wie die Decken des Verbindungsbaus vom zweiten bis sechsten Obergeschoss. DELTABEAM® Green-Verbundträger aus recyceltem Stahl kamen im Bereich der Hybriddecken zum Einsatz. Das Tragwerk der fünfgeschossigen Brückenkonstruktion kommt vollständig ohne Stahlträger aus.

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Mit dem Einsatz von Holz in Stützen, Fachwerk und Decken optimiert Dockyard seinen ökologischen Fußabdruck. Die für Fachwerk und Träger verwendete BauBuche verwertet regionale Rohstoffe aus nachhaltiger Waldwirtschaft und ist PEFC-zertifiziert. Für die Decken wurde Brettsperrholz (CLT) aus PEFC-zertifiziertem Nadelholz (vorwiegend Fichte) verwendet. Die Holzelemente werden als Systemfertigteile vorgefertigt und sind daher schnell verbaubar.

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Für einen Net-Zero-Betrieb ohne die Nutzung fossiler Brennstoffe setzt Dockyard bei der Energieversorgung auf grüne, regenerative Energiequellen wie Sonne, Geothermie und Umgebungsluft. Einer der größten Eisspeicher Deutschlands ist zentrales und effizientes Element des ganzheitlichen Energiekonzepts. Er nutzt einen stillgelegten Gütertunnel des Osthafens. Auf dem Dach von Dockyard befinden sich auf einer Fläche von 1.250 m² Solar-Hybridkollektoren sowie auf 300 m² Photovoltaik-Module. Durch die Kombination aller Quellen ergibt sich ein innovatives Energiekonzept, dass den gesamten Betrieb des Bürostandortes gemäß LEED Zero Carbon klimaneutral hält. 

Foto © HG Esch, Interior Design: Ippolito Fleitz Group GmbH, Stuttgart/Berlin; Kunstinstallation Decke: Julius von Bismarck, Die Luft muss man sich wegdenken, 2025, © Julius von Bismarck; Kunstinstallation Wand: Kwangho Lee, Obsession Series, 2025, © Kwangho Lee
Foto © HG Esch, Interior Design: Ippolito Fleitz Group GmbH, Stuttgart/Berlin

Das Interior der Lobbies, die Marketingsuite sowie das Leitsystem wurden von der Ippolito Fleitz Group entworfen. Die Kunstinstallation unter den Decken der Lobbies stammt von Julius von Bismarck und trägt den Titel „Die Luft muss man sich wegdenken”. Die Kunstobjekte aus Nylon hinter den Empfangstresen stammen vom koreanischen Künstler Kwangho Lee.

Foto © HG Esch, Interior Design: Ippolito Fleitz Group GmbH, Stuttgart/Berlin
Foto © HG Esch, Interior Design: Ippolito Fleitz Group GmbH, Stuttgart/Berlin

Bereits Anfang der 2000er legten TCHOBAN VOSS Architekten einen Masterplan zur Neubebauung und Weiterentwicklung des Osthafengebietes unter Einbezug der historischen Bausubstanz vor. Verwirklicht wurden unter der Leitung des Berliner Architekturbüros das Hotel nhow Berlin, die Coca-Cola Headquarters sowie das Wohngebäude „The White".

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Den östlichen Endpunkt des Areals bildete das bis zum Projektstart von Dockyard letzte, unbebaute Grundstück Stralauer Allee 15-16.

Zeichnung © Sergei Tchoban