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Baufeld 121 Hafencity
Hamburg | 2017
Anerkennung im nichtoffenen Realisierungswettbewerb, März 2017

Eine außergewöhnliche Höhe für Hamburgs HafenCity stellen sechszehn Obergeschosse nicht dar, aber der Neubau von einem mehrgeschossigen Glassockel mit gerippten Aufbauten dürfte auch ohne auffällige Höhe die Blicke auf sich ziehen. Direkt am Südufer des neuen Elbbrückenquartiers gelegen, erhielt der Entwurf für das Präventionszentrum der Berufsgenossenschaften für Gesundheit und Wohlfahrtspflege und für Verwaltung vor wenigen Wochen eine Anerkennung im Realisierungswettbewerb.

Das Gebäude entwickelt sich aus einem Warftgeschoss über einen siebengeschossigen, trapezförmigen Block bis hin zum stämmigen Viereckturm ohne Einschnitt oder gestalterische Fuge und wächst auf eine Höhe von sechzig Metern über dem ehemaligen Freihafenareal. Während der gesamte Bau nach außen harte Kanten zeigt, folgt das Volumen des Sockels in seinem Inneren einer polygonalen Rampenspirale, die bis in den Gartenhof im zweiten und dritten Obergeschoss führt. Die Verkleidung aus senkrechten matt-roten Keramikelementen unterstreicht die Strenge der Erscheinung und streckt zugleich den massiven Baukörper. Je nach Betrachtungsstandpunkt wirkt die Hülle durch Unterschiede der Rippenbreiten mal mehr, mal weniger geschlossen. Der Sockel ist nahezu durchgehend verglast und lässt eine innen liegende großmaßstäbliche Struktur aus diagonalen Stützen erkennen, die an die Gestalt der Brückenbauwerke und Kräne in der Umgebung erinnert.

Im Erdgeschoss und im ersten Obergeschoss sollen sich öffentliche Nutzungen als Besucherzentrum konzentrieren, in den oberen Geschossen sind Büroeinheiten geplant. Die Praxisräume, das Zentrum für Individualprävention (ZIP) und die Seminarräume werden über die zentrale Rampe zu einer vertikalen Einheit verbunden. Ein Hotel befindet sich im vierten bis sechsten Obergeschoss. An die Südseite des Gebäudes wurde, mit Blick auf Elbpromenade und Wasser, der gesamte Gastronomiebereich gelegt.

Das harte, urbane Erscheinungsbild des Gebäudes wird nicht nur durch weichere Formen in der Inneneinrichtung kontrastiert, sondern auch durch die ruhige grüne Dachlandschaft im Hof sowie begrünte Zwischenräume im Inneren und auf der umliegenden Warftfläche komplettiert.

Der Entwurf ist mit dem Ziel der „Goldzertifizierung Umweltzeichen Hafencity“ und damit nachhaltig geplant.

Berufsgenossenschaft für Gesundheit und Wohlfahrtspflege BGW; Verwaltungs-Berufsgenossenschaft VBG

Fachplaner:
Freiraumplanung: Wiggenhorn & van den Hövel
Fassade: DS-Plan
Statik: IFB Tragwerksplanung
TGA: Ingenieurbüro P. Jung


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