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Kronprinzengärten – Stadthäuser
Berlin | 2016
Mit dem Ensemble der Kronprinzengärten entstand auf dem nördlichen Friedrichswerder ein innerstädtisches Quartier mit unverkennbarem Charakter. Die städtebauliche und historische Bedeutung des Ortes – das Quartier hat die berühmte Schinkel-Kirche und die bald wieder rekonstruierte Bauakademie als Nachbarn – stellten einen hohen Anspruch an die beteiligten Architekturbüros.

Nach dem Gewinn im städtebaulichen Wettbewerb im Jahr 2000 wurde für die Rekonstruktion des historischen Städtebaus rund um die Falkoniergasse ein Masterplan erstellt, der zunächst reine Büronutzung vorsah. Im Planungs- und Bauprozess folgten einige Veränderungen bezüglich Planungsüberlegungen, Nutzung und Gestaltung, so dass das Ensemble im Ergebnis nun überwiegend als Wohnraum genutzt wird. Die Errichtung von insgesamt elf Stadthäusern erfolgte in einer für die europäische Stadt gewohnten Feingliedrigkeit und sichtbaren Differenzierung einzelner Gebäude. Die Bewohner haben keine Schwierigkeiten haben, sich mit dem jeweiligen Haus als einem Individuum mit besonderem Charakter zu identifizieren.

Getreu dem historischen Stadtplan entstand erneut der Verlauf der Falkoniergasse. Neben der Wohnnutzung in den Obergeschossen kann der Sockelbereich teilweise gewerblich genutzt werden. Zwei der Gebäude mit fünf Vollgeschossen und einem Staffelgeschoss fügen sich in die geschlossene Häuserreihe an der Oberwallstraße, die mit eigenen Gärten und eingeschossigen Remisen an die Falkoniergasse anschließen. Zwischen der Gasse und der Kirche prävaliert die offene Bauweise mit einem durchlaufenden Erdgeschossband.

Die Townhouses 2 und 3 an der Oberwallstraße, das Haus 11 an der Falkoniergasse und der Erdgeschossbereich der beiden Häuser 7 und 8 am Werderschen Markt sind mit Travertin beziehungsweise Kalkstein verkleidet. Ab dem 2. Obergeschoss sind die letzteren mit einer hellen WDVS-Fassade ausgestattet. Die Gebäude treten repräsentativ, erhaben und gleichzeitig leicht und modern auf. Jedes der Häuser hat dabei sein unverwechselbares Gesicht, das sich in allen Details widerspiegelt. Die Eingangsbereiche sind teils zurückgesetzt und durch unterschiedlich geformte Rücksprünge betont. Massive Holztüren, speziell modellierte Türdrücker, schmiedeeiserne und steinerne Balkongeländer sowie die Oberflächenbearbeitung variieren dabei dezent ein jeweils vorgegebenes Gebäude-Thema. Überwiegend raumhohe, dreifachverglaste Fenster sind als breite Fronten oder als schmale vertikale Öffnungen ausgeführt.

Die Townhouses 2-6 sind für einen einzelnen Nutzer konzipiert. Hier erstreckt sich eine Wohnung mit gewerblich nutzbarem Sockelbereich über alle Geschosse. Das Gebäude an der Falkoniergasse hingegen erhielt je zwei geräumige Maisonette-Wohnungen in den unteren und oberen zwei Geschossen sowie je eine Geschosswohnung im dritten Geschoss. Das fortgeführte Sockelgeschoss kann zusätzlich für kleinere Büro- oder Gewerbeeinheiten genutzt werden. Seine Dachfläche bietet Platz für die großzügige Terrasse der benachbarten unteren Maisonette. Die Häuser 9 und 10 wurden im Verlauf des Projekts vom Architekturbüro Anton Ummenhofer für die Nutzung durch die Botschaft der Republik Angola umgeplant.

PKW-Stellplätze werden in einer gemeinschaftlichen Tiefgarage unter dem gesamten Grundstück angeboten. Großzügig geschnittene Innenräume sind mit hochwertigen Materialien ausgestattet. Nahezu alle Fenster und geräumige Balkone bieten spannende Ausblicke auf die edle Stadtmitte.

Bauherr: Bauwert Investment Group
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